Die Beisetzung

Die Beisetzung fand am 12.11.2004, an einem Freitag nachmittags statt. Meine Eltern kamen mit der Familie meines jüngsten Bruders aus Berlin. Der andere Bruder kam mit Frau auch zu uns nach Hause, weil sie nicht wussten wo der Friedhof ist. Ich hatte für 10 Personen Mittagessen gekocht.

Dann fuhren wir zur Trauerhalle. Ich ging in die Trauerhalle. Sah die Urne mit der Asche meines Mannes. Daneben sein Bild. Die Sträuße und Gestecke mit unseren Namen. Ich hatte einen Strauß mit sieben roten Rosen binden lassen. Auf der Schleife stand „In Liebe“. Sieben rote Rosen hatte ich immer zum Hochzeitstag von Lutz bekommen.

 

Ich setzte mich in die erste Reihe mit Paul, meinen Eltern, Schwiegereltern und der Oma. Zur Trauerfeier kamen ca. 70 Personen. Alle schüttelten mir die Hand und sagten ein paar Worte. Blumen wurden vor der Urne angeordnet, Trauerkarten abgegeben. Neben Verwandten kamen Freunde, Nachbarn, Nachbarn der Oma. Ich kam mir wieder vor, wie im Film. Der Redner erschien. Es wurde die erste Musik gespielt. Meine Eltern weinten. Ich wollte stark sein. Kämpfte mit der Rührung, weinte aber nicht. Der Redner hielt seine Rede über Lutz. Dann wurde der zweite Titel gespielt. Mir wurde dabei so richtig bewusst, dass es noch viel zu früh für Lutz zum Sterben war. Die Oldies aus seiner Jugendzeit spielten wir sonst bei Feiern und fröhlichen Festen. Mit Mitte 40 standen wir mitten im Leben. Der Zeitpunkt des Todes passte einfach nicht. Lutz war doch noch nicht fertig mit seinem Leben. Er war nur 46 Jahre alt geworden.

Die Urne wurde raus getragen. Die ganze Trauergesellschaft begleitete sie bis zum Auto des Beerdigungsinstitutes. Dann wurde die Urne von der Trauerhalle auf den anderen Friedhof gefahren. Die ganze Gesellschaft folgte. Ich fuhr selbst Auto. Es ging alles wie automatisch.

Auf dem Abteifriedhof warteten wir bis alle da waren. Die Urne wurde vom Friedhofsverwalter bis zum Grab getragen. Die Trauergäste füllten die engen Wege der umliegenden Grabreihen aus. Die Urne wurde in das Grab gelassen, einige Worte dazu gesprochen.. Ein Korb mit Blumen stand bereit. Ich sollte als Erste eine Blume auf die Urne werfen. Der Friedhofsverwalter reichte mir eine weiße Blüte. Ich sah, dass in dem Korb auch rote Rosen waren und verlangte eine rote Rose. Die Blume der Liebe. Lutz tat mir so leid.

Es dauerte, bis alle am Grab waren. Danach gab es in der Gaststätte belegte Brote, Kuchen und Kaffee. Ich dankte allen für ihr Kommen. Die engsten Verwandten kamen noch mit nach Hause. Abends fuhren sie alle heim. Ich war müde und erschöpft.

Am nächsten Tag fuhr ich mit Paul auf den Friedhof. Die Blumen waren auf dem kleinen Grab aufgehäuft. Es waren vollendete Tatsachen geschaffen. Es gab kein Zurück. Lutz war im Grab und ich stand davor.

Am Montag nach der Beisetzung ging ich wieder zur Arbeit.

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